Zu den häufigsten Folgen bei einem Schlaganfall zählen Sehstörungen,

dabei können Betroffene zum Beispiel ihre Umgebung nur verschwommen, in Doppelbildern oder nur auf einem Auge wahrnehmen. Sie übersehen beim Gehen Hindernisse oder haben Probleme beim Lesen. „Diese Einschränkungen bei einem Schlaganfall, mindern die Selbständigkeit der Patienten im Alltag“, erklärt Georg Kerkhoff, Professor für Klinische Neuropsychologie der Saar-Uni und Leiter der Neuropsychologischen Universitätsambulanz.

Helfen könnten hier Computerprogramme, mit denen die Schlaganfall Patienten ihr Sehvermögen in der Praxis und daheim schulen und dabei von Therapeuten betreut werden. Wie erfolgsversprechend eine solche Maßnahme ist, haben Forscher aus Großbritannien und Erlangen gemeinsam mit Professor Georg Kerkhoff in einer aktuellen Studie untersucht.

Die Patienten mussten dazu am Bildschirm etwa in einer blauen Punktewolke einen roten Punkt aufspüren oder in einer Reihe von Wörtern ein „Nicht-Wort“ heraussuchen. „Dabei schulen die Patienten willentlich kontrollierbare Blickbewegungen“, erläutert Kerkhoff. „Diese Therapieform ist gut in Studien untersucht worden und wirksam, wenn sie unter kontinuierlicher, therapeutischer Beobachtung durchgeführt wird.“

Die Studie wurde veröffentlicht: DOI: 10.1177/1545968313503219
Aimola, L., Lane, A.L., Smith, D.T., Kerkhoff, G., Ford, G., Schenk, Th. (2014) Efficacy and feasibility of a home-based computer training for individuals with homonymous visual field defects. Neurorehabilitation & Neural Repair, 28, 207-218.

Quelle: Universität des Saarlandes